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Obwohl in meiner Sammlung 15426 verschiedene Bierdosen sind, gibt es immer wieder die eine oder andere "spezielle" Dose, um die sich eine lustige oder interessante Geschichte rankt. In loser Folge lasse ich euch an diesen Momenten teilhaben.
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"Halte die Berge sauber", das ist auch mein Credo. Und wieder einmal brachte die Klimaerwärmung einen Schatz von früher ans Tageslicht. Mein hier schon gut bekannter Strahler und Arbeitskollege Christian brachte mir dieses tolle Geschenk aus dem Wallis. Auf knapp 3000 m ü. M. hat er nicht die gewünschten Steine gefunden, dafür diese Bierdose der Frenkendorfer Brauerei Anker. Die Recherchen dauern noch an, jedenfalls ging Anker in Cardinal und Feldschlösschen auf und das heute bei Coop erhältliche Billigdosenbier soll seinen Namen in dieser früheren Brauerei haben.
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Meine Arbeitskollegin Annette verbrachte ihre Herbstferien in Chile, und da sie von meinem speziellen Hobby weiss, war natürlich auch abgemacht, dass die eine oder andere "exotische" Dose den Weg in die Schweiz finden soll. Nun war es so, dass eine ganz tolle Dose gefunden war und in einem Hotel auf den Flug Richtung Europa wartete. Manchmal macht man aber die Rechnung ohne den Wirt - oder es war der fleissigen Reinigungskraft in jenem Hotel zu verdanken, dass die leere Dose dem örtlichen Wertstoffhof zugeführt wurde statt ein ewiges Leben in meiner Bierdosensammlung zu bekommen. Shit happens eben manchmal, vielleicht hätte ein "por favor no toques" der zuverlässlichen Reinigungsequippe Einhalt bieten können. Wir werden es niemals wissen.
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Schon wieder schafft es eine "New Glarus"-Dose auf diese Seite. Dieses Exemplar habe ich von Sammler Markus erstanden, den ich besucht habe und der einen Haufen doppelter Dosen vorrätig hatte. Da sein Sammelgebiet nicht (mehr) bis in die Staaten reicht, konnte ich mir diese Dose sichern. Das Spezielle an ihr ist, dass sie als Brauerei Joseph Huber Brewing Co. Inc. in Monroe auflistet. Die beiden Städte Monroe und New Glarus liegen gerade mal 16,6 Meilen voneinander entfernt. Ich kann mir gut vorstellen, dass die früher Gipsybrewer waren. Werde mal bei Dan Carey anklopfen und nachfragen. Leider ist auf der Dose kein MHD zu erkennen, was das Produktionsjahr eingrenzen liesse.
UPDATE: Die Dose war ein spezieller Release für eine Taverne namens "The Sportsman" und deren Besitzer Fred Rieser in New Glarus. Fred Rieser hatte nichts mit der Brauerei zu tun sondern war einfach ein Freund einmaliger Biere. Everything has a story and an energy, it would appear!
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Wenn man sich die Dosen etwas genauer anschaut, so merkt man derweil, dass da manchmal recht kleine Detais auszumachen sind. So ist auf der Franziskaner Weissbierdose einmal die Jahreszahl 1363, auf einer anderen Dose steht 1397. Haben Archäologen mit einem sensationellen Fund zu dem unverhofften Jahreswechsel verholfen oder was ist da bloss passiert? Im Zeitalter der elektronischen Post genügte eine Mail an die Brauerei et voilà:
Wie Sie vielleicht wissen gehören die Spaten- und die Franziskaner-Brauerei seit 1922 zusammen. Bisher wurde das Gründungsjahr der Spatenbrauerei (1397) angegeben, was aber nun konsequenterweise auf das Gründungsjahr der Franziskanerbräu (1363) angepasst worden ist.
Diese cheibe Fusionitis, und das schon im Jahre 1922! Nun ist aber wieder alles in Butter oder eben die Brauerei aufs Mal 34 Jahrringe älter. Wobei bei diesen Altersangaben die Jährchen gerne auf den Buckel genommen werden.
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Auch diese Dose hat wohl mit dem Rhein zu tun. Aber Neuseeland? Meines Wissens fliesst der Rhein da nicht lang. Rheineck ist eine kleine Gemeinde im Kanton St. Gallen. Im örtlichen Tagblatt fand ich dann die Geschichte zum Namen dieses Bieres, lustig, wie sich so eines zum anderen gesellt und welche Ideen Brauereibesitzer und Braumeister zuweilen so gehabt haben.
Ich werde da auf der Gemeindeverwaltung Rheineck gleich mal anklopfen, vielleicht stehen ja noch leere Dosen im Keller. Wäre ja schade, wenn sie eines Tages einfach eingeschmolzen würden. Die Dose gibt nämlich ein schönes und stimmiges Design her.
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Manchmal ist das Leben hart...
Einer meiner eifrigsten Spender brachte meine Äuglein zum Glänzen, denn der "Ueli" aus Basel ist jetzt nicht mehr nur eine Flasche, plötzlich stand da eine edle Dose vor mir.
Wie ich sie am Abend aber genauer unter die Lupe nahm, um ihr in meiner Datenbank auch alle nötigen Attribute zu verpassen, da stutzte ich. Steht doch: "Gebraut in Lörrach (DE), abgefüllt in der Schweiz".
Hier war also wieder mal so eine Dose zwischen Hopfen und Malz. Wohin gehört sie denn? Ist es eine Schweizerin oder doch eine aus Tütschland? Wiki gibt wie immer eine Antwort dazu, es ist die Brauerei Lasser Lörrach, welche da in Zusammenarbeit mit der Brauerei Fischerstube aus Basel über die Grenze braut. Da für mich in erster Linie die Brauerei massgebend ist, habe ich den Ueli mal Lasser zugeordnet. Ganz wohl ist mir aber nicht, es ist doch sicher nach Schweizer Rezept gebraut. Das Wasser? Aus dem Rhein? Linkes Ufer oder rechtes Ufer?
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A Bock Beer from America? Und dann heisst die Brauerei auch Leinenkugels. Also wieder mal ein Auswanderer am Werk. "Back where it all began" lässt mich auf der Website der Brauerei in die Gründerzeit tauchen, wo Jakob Leinenkugel aus Meckenheim in Deutschland nach Wisconsin emigriert ist.
Wie es so ist, wurde die Brauerei 1988 von Miller übernommen, ist aber mittlerweile in der 6. Generation Leinenkugels unterwegs.
Auf der Website der Stadt Meckenheim habe ich ebenfalls einen Beitrag zu Leinenkugels gefunden. Denn Peggy und Jake Leinenkugel besuchten auf den Spuren ihrer Vorfahren die Stadt in der Nähe von Bonn.
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Mit dieser Dose wurde ich wieder mal in die gute alte Zeit zurückversetzt. Ja, damals hatte man noch was in der Hand. Die in drei Teilen hergestellte Weissblechdose wiegt doch tatsächlich 45 Gramm, während die heutigen 33cl-Dosen gerade noch 13 Gramm auf die Waage bringen. Zudem kamen wohl damals die Fussballfans nicht in Versuchung, die Dose kurzerhand zu zerdrücken. Diese Dosen waren nämlich sehr stabil. Mir gefallen jedoch die alten Designs, ich stelle mir vor, wie da ein Grafiker getüftelt hat, das Wappen musste drauf, natürlich auch Hopfendolden und die Gerste. Export bedeutete, dass dieses Bier "zur Ausfuhr" bestimmt war. Allerdings hiess das damals nicht unbedingt, dass es ins Ausland ging, ein Export war im weitesten Sinne auch schon nach ein paar Kilometern erreicht.
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Mein Arbeitskollege Christian hat ja ein komisches Hobby. Er geht zu Berge und sammelt Steine. Strahlen nennt man das und nach dem Wochenende kommt er dann strahlend ins Büro. Ich habe ihm mal gesagt, Steine sammeln sei doch doof, er solle mir lieber mal eine Bierdose aus den Bergen mitbringen. Und kurze Zeit später traute ich meinen Augen nicht, als er mir dieses Exemplar zeigte. Er hatte die Dose geschützt in einer Felsspalte gefunden. Wasser war in die Dose eingedrungen und hat sie leicht gesprengt, aber sonst ist sie in einem guten Zustand. Vermutlich war sie in Eis eingeschlossen, bis die Klimaerwärmung sie wieder an die Luft holte.
Salmenbräu war eine Rheinfelder Brauerei, welche 1799 gegründet wurde. Sie ging dann im Jahr 1971 in die Sibra-Holding (später Cardinal) über. Somit gehört eine der ältesten meiner Dose zu einer Aargauer Brauerei. Mehr Infos zur Brauerei findet ihr im Wikipedia.
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Mit dieser Dose hat eine tolle Freundschaft zu Susanne angefangen. Zwar tut sie den Bierdosen Böses an, indem sie das heilige Blechle bei lebendigem Leibe aufschlitzt. Dann aber fabriziert sie wunderschöne gefaltete Dosensterne. Ich stellte damals den Kontakt zu jener Brauerei her, wo die Dosen gefüllt wurden, um abzuklären, ob da vielleicht mal "Ausschussmaterial" vom Band fällt. Und seither sammle ich zum Beispiel nach Fussballspielen die herrenlosen Dosen ein (jene, die von den Fans noch nicht zerdrückt wurden) und sammle sie für Susanne. Denn auf den "Quöllfischen", wie wir sie liebevoll nennen, ist ein Schweizerkreuz und ein Appenzeller Senn abgebildet. Diese Sujets ergeben dann ganz tolle Schweizer Sterne. Susanne ist mit ihrer Manufaktur in München an der Braukunst Live - DER Messe für Craft Biere - anzutreffen und zeigt dort, wie kreativ man nach dem Trinken von Bier noch sein kann.
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Oops, was ist denn das für ein sonderbarer Markenname, dachte ich mir bei dieser Dose aus Polen. Wie immer weiss ja Tante Google sehr viel und so erfuhr ich, dass es in den Glarner Alpen einen Hüfigletscher gibt. Muss ja fast sein, dass die Brauerei von diesem Gletschernamen inspiriert wurde. Vielleicht wurde das Bier mit klarem Gletscherwasser gebraut?
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Hab ich selber eine Brauerei? Das wusste ich gar nicht. Aufmerksam gemacht auf die Dose hat mich Roberto, ein Bierdosensammler aus Italien. Ich glaube über die Braukunst Live 2016 bin ich dann per Zufall an diese Dose (und ihre Kollegen) rangekommen. Ich hatte der Brauerei in Bristol bei Bekanntwerden dieser Dosen auch eine Mail geschickt und auf die Namensverwandtschaft aufmerksam gemacht. Es sind aber nicht alle Brauereien kommunikativ, so habe ich nie eine Antwort erhalten. Sozusagen "Hopfen und Malz verloren"? Nein, dies nicht. Denn die Dosen haben ja den Weg zu mir gefunden und das ist die Hauptsache.
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Besser erging es mir da mit Dan Carey, der in New Glarus eine Brauerei betreibt. Wie bin ich denn auf diese Brauerei aufmerksam geworden? Nun, in einer Brauerzeitschrift "Brauwelt" habe ich über einen Workshop über das Brauen wie anno 1900 gelesen. Und da hat ein Amerikaner aus New Glarus teilgenommen. Wer sich mit Schweizer Geschichte auskennt, der weiss, dass Glarus hierzulande ein Kanton ist. 1845 wurde dann die Gemeinde "New Glarus" in Wisconsin von 150 Immigranten aus der Schweiz gegründet. So habe ich Dan geschrieben und von meiner Website erzählt. Denn er füllt zwei seiner Biere mit so lustigen Namen wie "Moon Man" oder "Spotted Cow" in Dosen ab. Zu meiner grossen Freude hat mir Dan diese zwei Dosen zugeschickt. Thank you very much nochmals in die U.S.A. Wer sich ein vertiefteres Bild von dieser hübschen kleinen Gemeinde mit etwas mehr als 2000 Einwohnenden machen will, dem empfehle ich die örtliche Website.
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Diese Dose ist nicht nur vom Namen her speziell, mitgebracht hat sie Klaus Artmann von der Weltmeisterschaft der Biersommeliers in Brasilien 2015. Klaus ist in Sachen Sommelier mein grosses Vorbild. Er hat eine unglaubliche Sensorik inne und kann ein Bier so präzise beschreiben, dass man es förmlich im Gaumen spürt.
Neben einer weiteren Dose namens "Petra" aus Jordanien gibt es noch "Pietra", ein
korsisches Bier.
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Bei diesem Bier bin ich aufgrund seiner Herkunft aus Chile und dem Namen "Kunstmann" stutzig geworden, steht doch auch noch "das gute Bier" auf der Dose. In solchen Fällen erwacht in mir der Forscher und Entdecker. Im Internet findet man relativ schnell die Brauerei dieses Bieres. Zwar wird man auf spanisch empfangen, stellt aber schnell eine gewisse Verbindung zu Deutschland fest. So gibt es ein Bierfest und in der Historia kann man lesen, dass auch hier ein Auswanderer die Hände im Spiel hatte. 1851 gründete Karl Anwandter in Valdivia die erste Brauerei Chiles.
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